Freitag, 31. Mai 2013

Am Van-See

Beim Anblick des riesigen Sees auf unserer Karte ist der erste naive Gedanke natuerlich: Badesachen griffbereit und einen geeigneten Platz finden zum reinspringen!

Die geographischen und infrastrukturellen Gegebenheiten ernuechtern uns dann etwas. Der Van-See, der groesste See der Tuerkei ist ca. 7 mal so gross wie der Bodensee, liegt auf 1700m Hoehe und ist dadurch entstanden, dass bei einem Vulkanausbruch sein Abfluss verstopft wurde. Ein natuerlicher Stausee sozusagen. Das Wasser ist stark sodahaltig, sodass bei einem ph-Wert von 9 Fische nur im Bereich der Zufluesse existieren koennen. Der See ist von einigen der hoechsten Berge der Tuerkei umgeben, natuerlich alle schneebedeckt.

Bei unserer Ankunft in Tatvan geraten wir in einen ziemlich heftigen Hagelschauer bei ungefaehr 10○C! Die anschliessende Suche nach einem Campingplatz bleibt erfolglos, auch nach 60 km Kuestenstrasse. Tourismus scheint hier ein Fremdwort zu sein. Zudem haben alle Hotels geschlossen, bleibt also nur Plan C, in einem kleinen Dorf biegen wir in Richtung See ab und stehen auf  einer Wiese zwischen Huehnern und grasenden Kuehen. Die Frau beim angrenzenden Bauernhof gibt uns zu verstehen, dass wir bleiben koennen, na gut, ueberredet. Die Kinderschar ist sehr interessiert an unserem Bus und unsere beiden haben endlich keine Langeweile mehr, man baut zusammen einen Damm am kleinen Bach und angelt.

Am naechsten Morgen begruesst uns die Sonne und wir haben kaum unseren tuerkischen Kaffee auf dem Kocher, da winkt die Frau von gestern, sie ist die Baeckerin im Dorf und backt in einem einfachen Erdofen grosse Fladenbrote. Obwohl ich eigentlich nicht will, drueckt sie mir 3 Brote in die Hand. Wer kann soviel Brot essen?
Gegen Nachmittag wird es tatsaechlich angenehm warm, Patrice wagt den Sprung ins Wasser, ist aber schnell wieder draussen, brrrrr ist das kalt!! Und ein komischer Schmierfilm auf der Haut. Naja, einen Versuch war es wert.


Die Verstaendigung ist schwierig, ausser 'hello' hoert man hier kaum englisch. Unser urspruenglicher Plan, die Faehre nach Van zu nehmen ist dadurch gescheitert, dass wir nach einer halben Stunde 'Konversation' nur herausfinden konnten, dass die Faehre abends zwischen 8 und 9 faehrt, aber beim Fahrplan fuer den naechsten Morgen wurde es sehr schwierig, etwas zu deuten..deshalb darf Pingu sich also doch nicht ausruhen und muss die Nordroute um den See herum fahren.

Adilcevac ist eine nette Kleinstadt mit einem lebendigen Markt. Ausserhalb der Stadt sehen wir etwas, was ich bisher nur in der tibetischen Hochebene, auf der es ja wegen der Hoehe keinerlei Baeume gibt, gesehen habe: sie trocknen Kuhdung, um zu heizen! Es gibt zugegeben auch hier nur wenig Holz und kalt wird es allemal.

Jetzt sind wir bereits in Dogubayazit, der Grenzstadt zum Iran und genau das ist sie auch: eine Bordertown. Die Fahrt hierher laesst uns unsere Aussage, die Strassen in der Tuerkei seien in gutem Zustand revidieren, eine Baustelle loest die naechste ab, wir erwischen mindestens 4 der tausend Schlagloecher und auf dem letzten Pass ueber 2600m geraten wir in einen Schneeschauer, in Minuten ist die Strasse weiss, genauso schnell ist der Spuk vorbei. Ausser dem Anblick des Ararat und einem riesigen Palast hat Dogubayazit nicht viel zu bieten, in den Strassen herrscht Hektik, wie wir sie nicht mehr gewohnt sind. Wir wohnen zuerst im Murat-Camping auf dem Berg mit tollem Blick auf die Stadt, der Platz ist weit ueber die tuerkische Grenze bei Overlandern bekannt als Treffpunkt fuer eine Weiterreise in den Iran. Wir sind bislang die einzigen Overlander hier. Soll das ein Zeichen sein? Die Naechte sind windig und kalt auf ueber 2000m Hoehe und deshalb sind wir heute umgezogen zu Bertil, einem Hollaender, er hat zusammen mit einem Kurden einen Campingplatz am Stadtrand und kommt seit 25 Jahren nach Ostanatolien. Er erzaehlt uns, dass in Erzurum momentan 30 Leute auf ein Visum warten und dies nicht bekommen wegen den anstehenden Praesidentenwahlen. Die Grenze sei aber offen - zum Glueck!

Wir werden versuchen euch auch aus dem Iran auf dem Laufenden zu halten. Da wir aber bislang nicht wissen, wie oft oder von wo wir ins Internet koennen und welche Seiten ueberhaupt zugaenglich sind (man hoert Facebook sei gesperrt...), kann es sein, dass der naechste Bericht etwas auf sich warten laesst. Wir sind auf alle Faelle neugierig und gespannt auf das neue Land. Wann genau wir ausreisen, wissen wir noch nicht, im Iran sind jetzt 3 Feiertage in Folge und wir wollen noch unsere Alkoholvorraete aufbrauchen, vor allem um den Chianti waere es schade:-))

Dienstag, 28. Mai 2013

Durchs wilde Kurdistan

Schier endlos dauert die Fahrt durch die mesopotamische Steppenlandschaft. Dann stehen wir in Diyarbakir, einer Stadt mit fast einer Million Einwohner, also etwas groesser als Stuttgart. Hatten wir uns noch am Nemrut gefragt, wo genau denn die tuerkischen Kurden leben und nur soviel herausgefunden, dass 7 Millionen in Ostanatolien verteilt eben und weitere 7 Millionen im Rest der Tuerkei. So ist uns jetzt klar: Diyarbakir ist das Zentrum des kurdischen Widerstands und die inoffizielle Hauptstadt der tuerkischen Kurden.

Kleine dezente Hinweise verraten uns, dass es in der Stadt weder in der nahen Vergangenheit noch in der Gegenwart besonders ruhig ist. Gleich in einem Vorort sehen wir eine Demonstration und sind froh, dort nicht zu Fuss unterwegs zu sein. In der Altstadt kommen wir an einem voellig ausgebrannten Schuhladen vorbei und in einer der vielen kleinen Gassen sieht es aus, als haette es eine Explosion gegeben, ueberall liegen Truemmer auf der Strasse. Wir sehen mehrere Panzerwagen und schwer bewaffnete Polizisten schlendern herum und laecheln uns freundlich an. Die Kampfjets und Militaerhubschrauber, die zudem ueber uns hinwegfliegen sind aber wohl eher mit dem Krieg in Syrien als mit dem Kurdenkonflikt beschaeftigt. Trotz dass wir die Grenze zu Syrien versuchen weitraeumig zu umfahren, treffen wir auch hier viele Fluechtlinge.
Diyarbakir hat einige Sehenswuerdigkeiten, ganz an der Spitze die massive schwarze Stadtmauer aus der Roemerzeit. Mit 6 km Laenge soll sie die zweitlaengste Mauer nach der chinesischen Mauer sein. Dann die Ulu Camii, eine Moschee erbaut von den Sedschuken, fast ebenso massiv wie die Mauer und mit quadratischem Grundriss, was fuer eine osmanische Moschee eher ungewoehnlich ist. Mit Kopftuch darf ich mir sogar den Maennerbereich anschauen und Fotos machen! Dann gibt es noch 2 schoen renovierte Kerawansereien, die eine ist noch immer ein Hotel und hatte frueher Platz fuer 80 Kamele, die andere beherbergt Laeden und Cafes
Der Basar ist riesig und es gibt sogar eine ganze Halle nur fuer Kaese und Oliven.
Wir finden recht schnell einen bewachten Parkplatz in einem Hinterhof in der Altstadt, fragen, ob wir uebernachten koennen, die Antwort ist mal wieder ein Chay. Nach 3 Chays kommt einer der Maenner mit einer grossen Pfanne eines Lammgerichts, die anderen Maenner setzen sich im Kreis um die Pfanne und wir werden gebeten, uns doch dazuzusetzen und mitzuessen. So lernen wir schon mal das kurdische Wort fuer 'Danke'. Das werden wir in der Stadt noch oefter brauchen, staendig gibt es fuer die Kinder etwas geschenkt, als wir ueber den Markt schlendern, finden wir einen Laden, der Seile verkauft. Wir wickeln 4 m ab fuer unsere Haengematte und fragen nach dem Preis. Der Mann zeigt auf Vasco und meint: for him.
Immer noch wenig Erfolg haben wir mit unserer Suche nach Spiritus. In einem Laden versichert man uns, es gaebe 'Ispirto'. Ich schaue mir die Flasche mit der lila eingefaerbten Fluessigkeit an und darauf steht zwar nur tuerkisch, aber methylalkohol ist wohl international verstaendlich. Nicht auszudenken, unsere Kinder erwischen einen Schluck davon...
Im Park werden wir oefter um Geld angebettelt, hauptsaechlich von Kindern, irgendwann setzt sich eine alte Frau zu mir auf die Bank und spricht kurdisch mit mir. Als sie merkt, dass ich nichts verstehe, zeigt sie mit der Hand auf meine Ringe. Die Bettler denken offensichtlich ich waere reich wegen ein paar Silberringen. Das kann man zum Glueck schnell aendern. Und tatsaechlich, von jetzt an ist Ruhe.
Alles in allem haben wir uns wohl gefuehlt in Diyarbakir und die Kurden als sehr gastfreundliches Volk erlebt. Das orientalische Flair kann man an jeder Ecke der Stadt geniessen.

Samstag, 25. Mai 2013

Darende und Nemrut Dagi

Nach einem wundervollen Aufenthalt in Goereme fuhren wir weiter nach Darende an schneebedeckten Bergen vorbei. Darende hat grandiose Schluchten und leckere frische Lachsforellen zu bieten. Leider besitzt der Ort keinen Campingplatz und so beschlossen wir auf einen öffentlichen Parkplatz zu übernachten. Kaum hatten wir alles aufgebaut, wurden wir von den Anwohnern schon zu einem türkischen Kaffee eingeladen. Die Oma sitzt vor dem Haus neben Enten und Huehnern und trinkt schweigend mit uns Kaffee. Die Verständigung klappte leider nicht besonders... Wir können kein Türkisch und die Leute kein Deutsch oder Englisch. Also verabschieden wir uns bald in Richtung Bus. Kaum waren wir bettfertig klopfte es am Bus. Ein Polizist stand davor. Er versuchte uns auf türkisch zu erklären, daß die Nachbarn etwas dagegen hätten, dass wir hier stehen (das koennen wir natuerlich nur vermuten, da er mit dem Finger auf die Haeuser zeigte). Ich zeigte auf den Nachbarn, mit dem wir gerade Kaffee tranken und sagte dies ginge in Ordnung. Daraufhin ging er, auch ohne ein Wort verstanden zu haben. Das gleiche Schauspiel ereignete sich am nächsten Morgen noch einmal. Ich sagte ihm, wir sind gleich weg, er grinste und ging seines Weges.


Nach einer morgendlichen Wäsche in einer modernen Moschee ging es in die Thoma-Schlucht.
Nach unserer Wanderung wollten wir noch in das herrliche Schwimmbad in der Schlucht. Leider ist dies nur für Männer erlaubt und so entschlossen wir uns, unseren Parkplatz zu verlassen und zu den Gürpinar Wasserfällen zu fahren. 

Da gab es dann noch mal leckere Lachsforellen, direkt aus dem Becken neben dem Wasserfall.


Weiter ging es am Nachmittag nach Karadut zum Berg Nehmrut Dagi. Wir quatierten uns vor dem Hotel Euphrat ein und konnten die Dusche im Hotelzimmer benutzen. Den sonnigen Tag nutzen wir, um unsere Wäsche zu waschen in der großen Waschmaschine des Hotels.

Alle waren im Hotel sehr freundlich. Doch als wir erfuhren, daß am nächsten Tag eine riesige Reisegruppe kommen sollte flüchteten wir ins Tal in die Pension Karadut. Dort fand Vasco gleich einen Spielkameraden Mustafa.



Am Abend zog ein heftiges Gewitter und Sturm auf. Leider hat sich seither das Wetter nicht gebessert und wir warten auf einen guenstigen Zeitpunkt, um die Steinkoepfe auf dem Berg doch noch zu sehen. Die riesigen Koepfe verdankt die Nachwelt einem etwas groessenwahnsinnigen Koenig, der diese vor rund 2000 Jahren, damals als Statuen auf dem Gipfel des Nemrut errichten liess. Waehrend einem Erdbeben wurden die Statuen gekoepft und die zahlreichen Archaeologen haben diese wieder restauriert und schoen in einer Reihe aufgestellt. Am Nachmittag besuchte uns ene Horde von Jugendlichen und brachte uns den tradionellen kurdischen Tanz bei.

 
Das Wetter aendert sich schnell in den Bergen, heute mittag noch Sturm und Regen, am Abend scheint die Sonne und wir fahren zum Nemrut Dagi zum Sonnenuntergang.

Auf der West-Terasse treffen wir alte Bekannte vom Camping in Goereme, Gerhard mit seiner Frau, sie wollen oben am Berg uebernachten. Der Gipfel des Nemrut Dagi sieht aus wie ein kuenstlich aufgeschuetteter Schotterberg, man ist deutlich ueber der Baumgrenze und die Aussicht ist dementsprechend genial. Allerdings hat der einzige Parkplatz eine Steigung von mindestens 20% und es ist recht zugig auf 2100 m Hoehe.

                                                                


Wir lernten in der Pension auch Kim kennen,der mit seinem Fahrrad von Südkorea über Europa nach Afrika unterwegs ist. Respekt ! Da ist ja unsere Reise ein Klacks.




Zur unserer Freude kamen heute wieder unsere Freunde aus Dresden nach Karadut, die wir ja schon mehrmals in der Türkei trafen.

                                                                                                                                    



Dienstag, 21. Mai 2013

Im Maerchenland - Kappadokien


Nach 4500 gefahrenen Kilometern erreichen wir bislang ohne irgendwelche technischen Probleme mit unserem Pingu Kappadokien in Zentral-Anatolien. Vor unseren Augen liegt ein Maerchenland mit Feenkaminen, unterirdischen Haeusern und Hoehlen. Der Zufluchtsort der ersten Christen waehrend der Verfolgung durch die Perser und Araber im 4. Jahrhundert liess hier gigantische bis zu acht Stockwerke tiefe unterirdische Bauwerke entstehen. Sie gliedern sich in Wohnraeume, Vorratsraeume und sogar Staelle fuer die Tiere!


Besonders eindrucksvoll ist es, wenn man durch die engen Gaenge ganz unten ankommt und dann durch den Lüftungsschacht nach oben schaut...


Das Freiluft-Museum in Goereme ist Weltkulturerbe und wir treffen vor dem Eingang Conrad und Franzi mit ihren 2 Maedels, die auch hier angekommen sind. Hier gibt es einige in den Fels gebaute Kirchen und Wohnraeume anzuschauen und die Kinder freuen sich, sich wiederzusehen. Vasco und Frieda reiten sogar unfreiwillig zusammen auf einem Kamel, sie wollten es nur streicheln und mal draufsitzen und ehe ich richtig hinschaue, steht das Kamel auf und reitet davon. Natuerlich soll das ganze jetzt 5 Euro kosten, sowas!

Sehr schoen auch die ca. 100 Heissluftballons, die jeden Morgen zum Sonnenaufgang rund um Goereme starten. Da lohnt es sich schon mal um 5 Uhr aufzustehen und in den Himmel zu schauen. Sogar die Kinder konnten wir ueberreden, sich das Schauspiel anzusehen.
Allerdings bringt es auch gewisse Gefahren mit sich, wenn so viele Ballons gleichzeitig in der Luft sind. Hans, ein Motorradfahrer, der neben uns zeltet, meint ganz aufgeregt, er
waere Zeuge eines Absturzes geworden. Er war am Morgen geflogen und hat das ganze sogar gefilmt. Der Ballon war ziemlich weit oben und ging fast im freien Fall  Richtung Boden. Wir muessen noch bis am Nachmittag warten, ehe wir wissen, was wirklich passiert war. Der Ballon hatte sich am Korb eines anderen Ballons in ca. 300m Hoehe ein 10m langes Loch in die Huelle gerissen. Es war dann wohl keine Zeit mehr gewesen, den Rettungsschirm auszuloesen. Fazit: 2 Tote und 23 Verletzte. Auch so etwas passiert im Maerchenland!´


Zugegebenermassen hatten wir am Tag zuvor auch einen der vielen Veranstalter aufgesucht. Er versicherte uns, das es kein Problem waere, die Kinder mitzunehmen, sofern wir eine Vereinbarung unterschreiben, die uns die Verantwortung abtritt, falls etwas passiert. Letztendlich haette der Flug aber, mal von der Tatsache abgesehen, dass wir die Kinder eine Stunde lang haetten hochheben muessen, damit sie ueber den Korb sehen, deutlich unser Budget gesprengt.

Statt dessen kuemmern wir uns um einige organisatorische Dinge. Irgendwann fiel uns auf, dass es im Iran womoeglich schwierig sein koennte, Spiritus fuer unseren Kocher zu bekommen. Dass dies auch in der Tuerkei schon fast unmoeglich ist, kam uns nicht in den Sinn. Wir fragen im Supermarkt, an Tankstellen, in Alkohol-Laeden usw- Fehlanzeige. Immerhin wissen wir das tuerkische Wort fuer Spiritus, was uns bisher leider auch nicht weitergebracht hat. Kommt Zeit, kommt Rat, noch sind wir nicht im Iran, und wir haben zum Glueck in letzter Minute den guten alten Campinggas-Kocher eingepackt :-)

Am letzten Abend in Göreme treffen wir rein durch Zufall Rainer und Susi aus Freiburg, in Istanbul hatten wir uns nur knapp verpasst, hier reichte es immerhin zu einem gemuetlichen
Abendessen und einem Glas Raki.







Freitag, 17. Mai 2013

Am schwarzen Meer

Von Istanbul fuhren wir zu unserem ersten Ziel nach Cakraz. Im Internet wurde der Camping empfohlen mit vielversprechenden Bildern. Leider sah es dort ganz anders aus. Er war nicht gepflegt, das Restaurant verlassen und die Wiese total zugewuchert.Gegenüber am Strand saßen drei junge Leute (eine Australierin,eine Deutsche und ein Franzose) die wir fragten. Sie bestätigten uns,daß dies tatsaechlich der Campingplatz sei.


Wenigstens hatten wir eine Toilette und kaltes Wasser und unseren treuen Begleiter.
Am nächsten Tag gesellte sich noch ein Holländer mit dem Motorrad hinzu, der auch auf die Seite im Internet hereingefallen war.


Sonst war Cakraz sehr schön und die Kinder hatten eine Menge Spaß und viele Sachen zum Spielen und Anzünden (Lagerfeuer in der Schubkarre) bei der Unordnung auf dem Camping.

Nach zwei Tagen ging es weiter die Kuestenstrasse von Cakraz nach Inebolu. Die Kuestenstrasse wird in unserem Reisefuehrer mit dem Highway No.1 in Californien verglichen und das ist sicher keine Übertreibung. Allerdings benötigten wir fuer die 150 Kilometer einen ganzen Tag !
Hier einige Eindruecke der wunderschönen Landschaft.








Kurz vor Inebolu sahen wir eine Bäckerei und kauften ein Brot. Da wurden wir schon von einem Türken angesprochen und zu einem Cay (Tee) eingeladen. Im Verlauf des Gesprächs stellte sich heraus,daß er 38 Jahre in Deutschland gearbeitet hatte. Er bot uns an, auf seinem Grundstück den Bus abzustellen und bei Ihm im Haus heiß zu duschen. Kurz drauf packte er unseren Bus voll mit Süssigkeiten - für die Kinder - und am nächsten Morgen überraschte er uns mit einem genialen türkischen Frühstück.



Vielen Dank Sati !

Samstag, 11. Mai 2013

Die harte Realitaet - Istanbul

Istanbul ist nicht gerade Campers Paradise, es gibt 2 Campingplaetze, 50 bzw. 70km von der Stadt entfernt ohne direkte Anbindung an oeffentliche Verkehrsmittel. Und da waere noch der Otopark an der Kennedy Caddesi, ein bewachter Parkplatz, 10 Gehminuten von der blauen Moschee entfernt.


Rein aus der Ferne faellt uns die Entscheidung nicht schwer. Wir stellen unseren Pingu also neben einem Park direkt am Marmarameer ab, nehmen zur Kenntnis, dass es hier weder Duschen noch Strom gibt, naja. Ein kleines Stueck weiter ist ein Cafe, dort koennten wir die Toiletten benutzen, heisst es. Als ich allerdings versuche, dort ein bisschen Geschirr zu spuelen, werde ich unhoeflich darauf hingewiesen, dass das nicht erlaubt ist.
Da ich normalerweise um streunende Hunde einen grossen Bogen mache, muss ich Slalom zum Cafe laufen. Die Toiletten sind vor 10 Uhr abgeschlossen, bleibt ein stinkendes, voellig verdrecktes Dixie-Klo.
Unsere Nachbarn Conrad und Franzi aus Dresden meinen, dies sei gutes Training fuer die vielen Uebernachtungen in freier Wildbahn, die noch vor uns liegen.

Ihr koennt euch sicherlich denken, dass wir den historischen Hammam am dritten Tag unseres Aufenthalts nicht aus rein nostalgischen Gruenden besucht haben :-)

Patrice will es unterdessen nicht auf eine Schlaegerei ankommen lassen, als ein Betrunkener seinen Wagen neben unserem Bus eine halbe Stunde lang aufheulen laesst, gerade nachdem unsere Kinder eingeschlafen waren. Da sind wir doch tolerant!

Hatten wir nicht schon am Tag vorher fast ein blaues Auge riskiert, nachdem wir nicht gewillt waren fuer eine Wassermelone an der Strasse horrende 15 Euro zu bezahlen? Irgendwie haben die Leute hier eine andere Auffassung vom Handeln als in Indonesien..


Dies alles soll natuerlich das kulturelle Erbe dieser Stadt keinesfalls schmaelern. Die Hagia Sophia kam sogar bei unseren Kindern gut an, was hauptsaechlich der schieren Groesse zu verdanken ist, man konnte wunderbar Kinderwagenrallye fahren und es gab Leinwaende mit Filmen zur bewegten Geschichte der Kirche oder Moschee...
Auch die gespenstisch beleuchtete Zisterne, ein 140m langes Wasserbecken wurde als sehenswert befunden.
Auf dem grossen Bazar, der an vielen Stellen eher an eine grosse Shopping Mall erinnert, handelt Patrice schliesslich eine Jeans von 130 (!) auf 30 euro runter. Klappt doch! Die Kinder werden mit warmen Jacken aus Schaffell ausgestattet, denn es ist nicht gerade warm hier.







Nach 3 anstrengenden Tagen in Istanbul fahren wir weiter ueber die Bosporusbruecke, wo wir begruesst werden mit den Worten 'welcome to asia' und weiter zur wilden Schwarzmeerkueste bei Amasra. Die Gegend wurde offensichtlich vom Tourismus vergessen, es ist mehr als ruhig hier, dabei ist die Landschaft traumhaft schoen, rote Felsen, weisse Straende..






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Montag, 6. Mai 2013

Frohe Ostern allen Griechen

Kaum in Griechenland angekommen an einem wunderschoenen Seeufer mit Blick auf schneebedeckte Berge (nein, es war keine optische Taeuschung), treffen wir die ersten frustrierten Traveller.

Ein Deutscher und ein Israeli, beide mit dem Rucksack unterwegs suchen einen Bus zu einer 40 km entfernten Schlucht- vergeblich. Man sagt ihnen, sofern ueberhaupt jemand ein paar Brocken Englisch kann, dass es die ganze Woche keinen Bus gibt. Und das wegen dem 1. Mai?? Die Griechen haben wegen der Krise wahrscheinlich die Nase voll und streichen zuerst die oeffentlichen Verkehrsmittel. Jung und dynamisch stellen sich die beiden an die Strasse, stundenlang, keiner nimmt sie mit. Auch am Campingplatz haben sie keinen Erfolg, da niemand in ihre Richtung will. Auch wir haben irgendwie eher Lust, die Stadt anzuschauen, als einen Abstecher nach Karies zu machen.
Voellig demotiviert legen sie sich neben Pingu und verschlafen den Nachmittag.

Am naechsten Tag erkunden wir die Stadt, wo es von einheimischen Besuchern nur so wimmelt, Restaurants und Ausflugsboote zur vorgelagerten Insel sind voll und als wir gegen Nachmittag zurueckkommen, haben die 2 sich dann doch dafuer entschieden, ein teueres Taxi zu nehmen.

Vor unserer Weiterreise erfahren wir dann, dass heute nicht nur Sonntag, sondern Ostern ist. Da hatte sich mal vor langer Zeit jemand verrechnet bei den Mondzyklen und daher ist in Griechenland der Ostertermin ein paar Wochen nach hinten gerueckt. Lustig, lustig, denken wir noch, klar dass keine Busse fahren, haha.

Das Lachen wird uns aber bald vergehen. Heute wollen wir ca. 400 km weiter nach Kavala. Bereits vor Tessaloniki suche ich nach einer Tankstelle, der Tank noch gut ueber Reserve. Oh,zu spaet gesehen, Mist. Weiter nach der Stadtumfahrung, die naechste Ausfahrt -Tankstelle geschlossen. Bei der dritten Tankstelle faellt mir wieder ein, dass Ostern ist, bei der vierten, die Tanknadel bewegt sich nur noch mit viel Phantasie, treffen wir 2 Einheimische, die mit dem Besitzer telefonnieren. Der meint gelassen, er kaeme um 5, wenn ueberhaupt. Heute sei schliesslich Ostern. Jetzt ist aber erst halb 3. Wir legen erst mal eine Esspause ein zum Nachdenken. Wie bloed, dass wir 2 leere Spritkanister in unserem Koffer haben, aber wer kann das schon ahnen....im Spritsparmodus fahren wir die Landstrasse weiter, leere Strassen, geschlossene Tankstellen. Da ploetzlich tauchen 3 Motorradfahrer neben einer BP-Tanke auf, hat die vielleicht offen ?? Hat sie! Eine blonde Frau empfaengt uns mit der Frage: full? Yes, for sure, full !!

Freitag, 3. Mai 2013

Die Einen haben die Arbeit,die Anderen das Vergnügen


Nach unserem Abstecher in Genf,ging es weiter durch den Mont Blanc Tunnel.Mit Zwischenstopps in Asti,



Nähe Sirolo,


und Vieste


mit anschliessender Reinigungsaktion














ging es weiter die Adriaküste hinunter nach Brindisi und mit der Faehre nach Igoumenitsa in Griechenland.



Jetzt sind wir in Ioannina.



An dieser Stelle wollen wir uns auch noch mal ganz recht herzlich bei all unseren Verwandten,Freunden und Bekannten bedanken, für die Unterstützung bei der Vorbereitung der Weltreise und hoffentlich weiteren Hilfe währenddessen.Wir freuen uns auf jeden Besuch.