Freitag, 23. August 2013

Bei Hari und Osho in Pune

Wie heisst es so schoen in Vascos Pixi-Buechern: Wenn du dies gelesen hast, brauchst du dich vor nichts mehr zu fuerchten! Dasselbe gilt fuers Autofahren in Indien. Auf dem Highway sind zum Glueck keine Ochsenkarren erlaubt (dafuer aber Fussgaenger, Roller und natuerlich Kuehe), aber das ist so ziemlich die einzige Regel, ansonsten macht einfach jeder, was er will, ueberholt wird da, wo Platz ist, in Ausfahrten gegen die Richtung zu fahren ist die Norm, geblinkt wird besser nicht, dafuer umso mehr gehupt.

Nach 3 Stunden Gehupe erreichen wir Pune und finden eine Apartmentsiedlung im Norden. Dort wohnt Hari Manthena und seine Frau Swapna und ihren Kindern Gautam und der kleinen Ananya.
Patrice hatte mit Hari 5 Jahre in Deutschland zusammengearbeitet. Wir haben viel vor, Patrice soll alle indischen Kollegen  besuchen, ausserdem muessen wir ein Foto vor dem Johnson Contols Firmenschild mit Bus machen und den Kollegen nach Deutschland schicken. Aber jetzt erst mal ein Tag Ruhe. Wir haben ein erstes Opfer des Dheli-Belly, Patrice hat Fieber und verbringt die Nacht mit kurzen Unterbrechungen auf der Toilette. Wir fruehstuecken also in aller Ruhe, lesen zur Abwechslung mal die Tageszeitung und erfahren, dass die Zwiebelpreise schon wieder gestiegen sind, ein vieldiskutiertes Thema und dass gestern ein Aktivist fuer soziale Reformen am hellichten Tag mitten in Pune erschossen wurde - schoen! Ein Grund mehr vorlaeufig Haris grosses Apartment nicht zu verlassen.
Swapna backt Dosa zum Fruehstueck und fragt, wann wir mittagessen wollen. Der Tag geht schnell vorbei..

Da wir schliesslich nicht zum Spass hier sind, fahren wir am naechsten Morgen in die Stadt, um uns Oshos Ashram oder 'international meditation center' anzuschauen. Osho, schon gut 20 Jahre tot, lockt noch immer tausende in die Stadt, um mit Yoga und Meditation dem westlichen Stress zu trotzen. Leider geht fuer uns der Stress mit der Parkplatzsuche los, wer braucht schon Parkplaetze an einem Ort wie diesem? Schoen anzusehen dabei die um sich grinsenden, voellig zufrieden scheinenden Osho-Juenger in ihren roten Umhaengen, sehen fast wie Moenche aus, waeren es nicht ueberwiegend westliche Frauen mittleren Alters.
Endlich am Eingang, heisst es, Kinder haben leider keinen Zutritt, wir koennen doch einen Babysitter nehmen und wiederkommen. Ok, dann gehen wir eben in den dazugehoerigen Park. Dort duerfen alle rein und meditieren oder auch nicht, aber der befindet sich nochmal ca. 2km weg in der naechsten Lane. Dort angekommen, ist der Park geschlossen, super, Osho hat uns statt der erhofften Erleuchtung nur ein Paar abgelatschte Schuhe eingebracht. Auch fragen wir uns, wozu man sogar fuer einen Tagesbesuch, einen Aidstest machen soll, ist meditieren doch so ansteckend? Wir werden es nicht erfahren und schauen uns statt dessen den Agha Khan Palast an. Dort war Mahatma Ghandi mehrmals von den Englaendern interniert und wurde spaeter hier beigesetzt, wir finden eher durch Zufall sein Grab, endlich etwas Handfestes.

Die Woche vergeht schnell, die Kinder gewoehnen sich aneinander, Gautam weigert sich strikt mit Vasco Deutsch zu sprechen, obwohl er in Boeblingen in den Kindergarten ging und bestimmt versteht, was wir sagen. Aber trotzdem verstehen sich die beiden blendend. In Pune erlebt man den Wirtschaftsaufschwung life mit, den Indien momentan erlebt. Es ist eine der am schnellsten wachsenden Staedte Indiens und mittlerweile Zentrum der Automobilindustrie. Die Vororte sind modern und einigermassen sauber. Vor Haris Buero wird unser Bus von der Security mit einem Hund durchsucht. Wieder der Gedanke: was, wenn uns in Bandar Abbas jemand Drogen untergejubelt hat? Aber es geht gut. Patrices Kollegen bestehen darauf, mit uns am Abend essen zu gehen. Alle ausser Hari haben Spaetschicht. Ja, CAD-Konstrukteure arbeiten hier in Schichten - viel zu tun, meint Hari.

Die Arbeitsbedingungen sind aber noch lange nicht dieselben wie in Deutschland, am Freitag nachmittag erfaehrt Hari, dass er am Samstag arbeiten muss. Dabei wollten wir an seinem einzigen freien Tag einen Ausflug zu einem Berg mit einem Fort unternehmen. Kurzentschlossen nimmt er einen Tag Urlaub, den er eigentlich nicht uebrig hat, es sind insgesamt nur 20. Immerhin bekommt er den Tag genehmigt und wir packen alle Kinder, Swapna und Hari in den Bus und fahren nach Sinhagad Fort. Leider der einzige komplett verregnete Tag unseres Besuchs.

Die Strasse ist nur teilweise geteert, der Rest ist roter Schlamm und oben angekommen ist es kalt und wir sind mitten in einer dicken Wolke. Also, erst mal etwas essen, es gibt frische Chapati und Gemuese und selbstgemachtes Joghurt. Dann lichtet sich langsam die Wolke und wir haben eine tolle Sicht auf den Stausee. So geht es den ganzen Nachmittag, eine Wolke nach der anderen und der Regen wird jedes Mal staerker. Nach 2 weiteren Teepausen fahren wir mit 4 schlafenden Kindern wieder zurueck nach Pune.

Am Sonntag Morgen klingelt um 6 Uhr der Wecker, wir haben ein ordentliches Stueck Weg vor uns bis Goa, Hari ist schon wach und die ganze Familie muss geweckt werden, um uns zu verabschieden. Wir koennen gerade noch verhindern, dass auch Gautam aufstehen muss und sagen, Vasco haette sich gestern abend schon verabschiedet. 

Vielen Dank der Familie Manthena fuer ihre Gastfreundschaft!


Dienstag, 20. August 2013

Wiedersehen mit Pingu!

Uns gegenueber sitzt Deepak Mistry, der Mann soll ueber unser weiteres Schicksal entscheiden, er ist Customs Broker. Mr. Mistry hat es nicht eilig, wir sitzen den ganzen Tag in seinem Buero in einem alten Haus in der Naehe von Victoria Station, im kolonialen Teil von Bombay. Mr. Mistry zeigt den Kindern Zaubertricks und organisiert Schokolade und Kaffee. Wir fuellen ein Formular aus und fahren gegen Nachmittag zum indischen Automobilclub, um unser Carnet ueberpruefen zu lassen. Die Echtheit wird bestaetigt und Mr. Mistry meint: in Indien braucht man viel Papier..ich habe den Eindruck, er versteht sein Handwerk, sehr beruhigend. Allerdings fehlt immer noch das Bill of Loading aus Bandar Abbas, ohne das kann er nicht weiterarbeiten.

Es stellt sich in den naechsten Tagen heraus, dass so einiges schief gelaufen ist mit unserem Transport. Erst mal steht der falsche Empfaenger drin, naemlich Hari Manthena, Patrice Kollege, den wir als Kontakt in Indien angegeben hatten. Viel schlimmer ist, dass die Lieferung als Prepaid verschickt wurde, obwohl wir sagten, wir werden in Indien bezahlen.

Es wurde also keine Rechnung erstellt und ohne die gibts auch kein Bill of Loading. Unsere Nerven liegen blank, wenn wir den Conainer nicht rausbekommen, fallen hohe Strafgebuehren an. Mr. Vivek von der Shipping Company, der sich darum kuemmert ist schwer zu erreichen, wenn er nicht gerade bei der Beerdigung seiner Tante ist, faehrt er Zug oder telefonniert. Wir sitzen rum und warten, dass wir endlich unsere Rechnung bezahlen koennen.

Dabei wollen wir nicht laenger als unbedingt noetig in Mumbai bleiben, nachdem wir von einem Taxifahrer beklaut worden sind, sehe ich an jeder Ecke Diebe stehen, wir ziehen wieder nach Colaba, nachdem wir uns im ersten Hotel direkt am Crawford Market, einem sehr hektischen Markt, staendig verfolgt fuehlten.

Am Mittwoch nachmittag bekommen wir dann endlich Bescheid, die Rechnung ist jetzt da. Im Glauben, dass das heisst, wir bezahlen und bekommen als Gegenleistung das Bill of Loading, fahren wir mal wieder durch die halbe Stadt nach Lower Parel. Wir koennen zwar bezahlen und bekommen auch eine Quittung, aber leider ist das Bill of Loading noch nicht geaendert worden im Iran bzgl. des Empfaengers. Morgen ist der 15. August, Nationalfeiertag in Indien und danach Freitag bekanntermassen holy Friday im Iran und dann ist WOCHENENDE! Ich werde leicht ungehalten, was natuerlich gar nichts bringt nur ein 'aber madam, das ist doch nicht unsere Schuld'!
Am Abend betrinken wir uns mit Kingfisher Starkbier und begraben unsere Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen mit Pingu.

Am Tag der indischen Unabhaengigkeit von den Briten haben wir endlich Zeit, uns die Stadt anzuschauen, ohne auf einen Anruf warten zu muessen. An einem Tag wie diesem soll man wegen der erhoehten Terrorgefahr Menschenansammlungen meiden, was nicht ganz so einfach ist wie es klingt.

Mumbai ist wie die meisten indischen Grosstaedte ein Ort der Gegensaetze. Da sind einmal die britischen Kolonialbauten im Sueden der Stadt, ganz vorneweg Victoria Station, ein Prunkbau im gotischen Stil, der beweist, dass nicht nur bei uns Bahnhoefe als Prestigeobjekte herhalten muessen oder mussten. Gut, in Indien wollten die britischen Besatzer den Einheimischen ihre Macht demonstrieren, irgendwie nachvollziehbar, aber wer will eigentlich in Stuttgart wem Macht demonstrieren??

Auf der anderen Seite befindet sich im Norden zwischen den 2 wichtigsten Bahnlinien der groesste Slum Asiens - Dharavi, mit einer Ausdehnung von 175 ha so gross wie eine Kleinstadt, leben hier ungefaehr eine Million Menschen unter aermlichsten Bedingungen, die meisten von ihnen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, geschweige denn sanitaeren Anlagen. Seit dem Film Slumdog Millionnaire werden sogar Touren dorthin angeboten, der sogenannte Slum-Tourismus. Wir beschliessen, dass das nicht sein muss und kaufen beim Buchhaendler an der Ecke ein raubkopiertes Buch ueber die Geschichte des Slums...Da steht unter anderem, dass es Volkszaehlungen gab mit dem Ergebnis, dass ca. 50% (!) der Bevolkerung Mumbais in 'inoffiziellen' Wohnungen lebt, sprich in Slums, auf der Strasse oder neben den Bahngleisen.


Montag morgen punkt neun Uhr wie verabredet erscheint Mr. Mistry in unserem Hotel in Colaba, er ist sehr aufgeregt, wir muessen sofort los zum Hafen. Er faehrt schon voraus und wir schauen ohne Fruehstueck im Bauch nach einem Taxi. Und da werden wir wieder runtergebremst in unserem Aktionismus, es dauert eine Stunde, ehe mal ein Taxifahrer aufgetrieben ist, der ueberhaupt die Lange Strecke, es sind fast 2 Stunden nach Nheva Sheva fahren will. Dann sind wir fast da, stehen an einer Tankstelle zwischen Reihen wartender LKW und keiner kann uns sagen, wo das Buero von Mistry ist. Der Taxifahrer will nicht warten und uns mit dem gesamten Gepaeck auf die Strasse setzen. Mr. Mistry ist beim Zoll, zum Glueck tauchen nach einer halben Stunde 2 Mitarbeiter von ihm auf und wir deponieren unser Gepaeck in seinem Buero. Wir fahren zu einem 20 km vom Hafen entfernten Containerlager und der Rest des Tages besteht vorwiegend aus warten und Unterschriften sammeln, wobei da auch einige Geldscheine unter den Schribtischen die Besitzer wechseln, um den Prozess zu beschleunigen. Wie gesagt, Mr. Mistry versteht sein Handwerk. Dann ist noch ein Drucker kaputt, das kostet nochmal eine Stunde, und schliesslich faehrt Patrice um halb acht endlich durch die Schranke. Vasco meinte nur: Mama, wieso dauert das so lang, ist der Papa eingeschlafen?

Aber dann ist die Freude gross, die Kinder raeumen gleich die wiedergefundenen Spielkisten aus, dann bringt uns Mr. Mistry noch zu einem Hotel in der Naehe und verabschiedet sich dann. Er wird nicht vor 12 zurueck in Mumbai sein, ein langer Tag. Wir sind ihm wirklich zu Dank verpflichtet, trotz der Verzoegerung mit dem Bill of Loading hat er die gesamte Zollabwicklung in 2 Tagen durchgezogen. 






Dienstag, 13. August 2013

Auf den Spuren von Octopussy James Bond in Udaipur

Von Pokara geht es nun weiter mit dem Bus zur Grenze zurück nach Indien. Leider war der versprochene Luxusreisebus ein stink normaler Localbus, der überall hält zum Einheimische aufzunehmen. Selbst die Stehplätze wurden mit verkauft und das zu überteuerten Ticketpreisen.
Zur Grenze nach Sunauli werden wir auch nicht wie versprochen gebracht,sondern müssen noch einen Jeeptaxi zur Grenze nehmen. Nun noch kurz zur Immigration von Nepal und ab über die Grenze.




Ein Taxi steht auch gleich bereit, doch wo ist die Immigration von Indien ? Nach längerem Suchen ist auch die gefunden und die Pässe werden abgestempelt.

 Vasco paßt solange auf unser Gepäck im Taxi auf.


Nach weiteren drei Stunden Fahrt mit dem Taxi kommen wir an unserem Ziel , mit einem kleinem Unfall noch zwischendurch (ein Motorrad faehrt auf den Taxi) an.
So nun noch kurz Bahntickets kaufen und dann ab ins Bett. Doch leider ist in Indien alles kompliziert. Erst streiken saemtliche ATM s im Umkreis und dann werden noch zwei Karten von uns gesperrt. Beim dritten Anlauf klappt es endlich. Nun nur noch Formulare ausfuellen,Passkopien zeigen und wir haben endlich die Bahntickets fuer Martina und mich. Vasco ist ab jetzt wieder 4 Jahre sonst haetten wir nocheinmal eine Stunde benoetigt. So faehrt er frei.

Am naechsten Tag geht es weiter zum Taj Mahal und zum Fort in Agra.




Nach zwei schoenen Tagen in Agra fahren wir weiter mit dem Zug nach Udaipur .
Am ersten Tag besichtigen wir das Automuseum, wo der Rolls Royce von dem Film Octopussy mit Roger Moore steht und weitere Autos vom Maharana.



Abends schauen wir uns natuerlich auch den Film Octopussy an, um die Schauplaetze besser zu finden. Diese besichtigen wir auch am naechsten Tag.


Blick von der Dachterasse unseres Hotels.



 Nun geht es weiter mit dem Zug nach Mumbai, wo wir hoffentlich bald unser Auto wieder bekommen.






 

Donnerstag, 1. August 2013

Am See in Pokhara


Wir empfinden es fast schon als Glueck, dass sich die Ankunft der Aysan noch weiter verspaetet, da wir so noch ein bisschen mehr von Nepal sehen koennen und auch nicht zurueck fliegen, sondern den preiswerten Landweg nehmen koennen. Nach genau einer Woche sind unsere Visa fertig, weitere 4 Monate fuer Patrice, Sima und mich, ganze 6 (!) Monate fuer Vasco. Ist das logisch? Egal, als wir Vasco drohen, wenn er nicht brav ist, lassen wir ihn in Indien zurueck, faengt er spontan an zu weinen - was das? Versteht das Kind etwa keinen Spass?

Gleich am naechsten Tag nehmen wir den Bus nach Pokhara, die Stadt, die bekannt ist fuer den Blick ueber das gesamte Anapurna-Massiv. Es geht um 7 Uhr los und wie das halt immer so ist vor 7-stuendigen Busfahrten gibt ein Familienmitglied (diesmal Vasco) in der Nacht sein gesamtes Abendessen von sich und ist den ganzen Tag mit Durchfall geplagt. Die Einzelheiten wollen wir nicht weiter eroertern, denn die Fahrt ist ansonsten recht kurzweilig, entlang einer schoenen Schlucht, an gruenen Reisfeldern mit Wasserbueffeln. Wir hatten nur 2 Sitze im Bus gebucht, da Lila meinte es sei keine Saison und der halbe Bus vermutlich leer. Bald wird klar, dass dies ein Irrtum war, oder die 30 Chinesen, mit denen wir uns den Bus teilen, davon nichts wissen. Wir quetschen uns also zu viert auf 2 Sitze -es lebe der Geiz! Kaum angekommen in Pokhara regnet es den Rest des Tages in Stroemen, eine gute Gelegenheit sich von den Strapazen der Reise auszuruhen. Dabei ist Pokhara eher ein Ziel fuer Aktivurlauber. Von Trekken (hier startet der beruehmte Anapurna Circuit) bis ueber Raften, Kajakfahren, Gleitschirmfliegen, es ist fast alles moeglich.

Wir schlendern erst mal gemuetlich am See entlang und lassen uns auf eine kleine Insel mit einem Tempel paddeln, um dann den in Kathmandu versprochenen Besuch bei Lila und Ludovic in ihrem franzoesischen Restaurant zu machen, die Kinder freuen sich seit Tagen darauf, deren Tochter Anissa wiederzusehen. Wir haben zum Glueck die Adresse: Lakeside 6. Als sich herausstellt, dass der ganze Stadtteil dieselbe Adresse hat, naemlich Lakeside 6 und es hier mindestens 2000 Restaurants gibt und natuerlich kein Mensch ein franzoesisches Resturant mit Namen Panoramix kennt - aber hey, da vorne ist das Bistro Caroline, das ist auch ein Franzose. Da wir annehmen, dass alle Franzosen sich irgendwie untereinander kennen, nehmen wir Kurs auf Bistro Caroline. Nun sind leider die Besitzer gerade in Kathmandu, wir irren weiter durch die Stadt, Vasco ist den Traehnen nahe - meine Anissa! Ich frage mich waehrenddessen, wie hier die Post ausgeliefert wird. Haben alle ein Postfach oder kennt der Postbote alle Leute beim Namen? In diesem Fall muessen wir nur den Postboten finden!

Wir fragen einen Taxifahrer, der meint, er hoere den Namen 'Panoramix' heute zum ersten Mal. Einige Zeit spaeter kommt eben dieser Taxifahrer zurueck und meint: Ich habe es gefunden!
Vasco und Sima ziehen schon mit Anissa von dannen, um die Spielzeugsituation bei ihren Grosseltern zu erkunden und wir sitzen den ganzen Nachmittag im gemuetlichen Restaurant bei Kaffee und frisch gebackenen Baguettes und Eclairs. Ludovic leitete eine Grossbaeckerei in Lille und backt jetzt seine eigenen Broetchen in Pokhara. Um genau zu sein beliefert er die ganze Stadt, darunter auch Bistro Caroline ( und die kennen uns nicht? Ist ja komisch..) und ist bei den Gleitschirmfliegern bekannt fuer seine Sandwiches. Andauernd haelt ein Jeep auf dem Weg zum Abflugplatz und Lila gibt den Jungs eingepackte Baguettes mit.

Ab und zu wird es etwas laut, wenn der Strom aufaellt und der Generator anspringt. Wir treffen interessante Leute, ein Schwede aus Malmoe, der seit Jahren zwischen Nepal und Indien pendelt und Geld mit Tattoos stechen verdient. Arbeitsgenehmigung? Ich habe mich in Schweden schon nie an Regeln gehalten, warum sollte ich es hier tun? Er gibt uns viele Tips zu unserer Rueckreise nach Indien. 

Beim Mittagessen am naechsten 
Tag lernen wir eine aeltere Frau aus 
Pakistan kennen. Sie kommt aus einer sehr reichen 
Familie und lebt in Kanada und 
Indien. Sie meint, es stimmt, 
Pakistan ist ein sehr fanatisches Land bezueglich des 
Islam. Das kann man am besten aus der gemeinsamen 
Geschichte mit Indien verstehen, in der immer die 
Konkurrenz zwischen Hindus und 
Moslems gegenwaertig war. Sie selbst hat nie geheiratet, da es in ihrer 
Familie unmoeglich war, einen Nicht-
Sunniten zu heiraten. Versuche ihrer 
Geschwister, das zu tun, wurden mit Verstoss aus der 
Familie und meistens auch aus dem Land bestraft. 
Eine sehr interessante Frau, mit der wir uns gerne laenger unterhalten haetten..


Aber wir muessen weiter, morgen frueh um sieben geht es zurueck nach Indien.